Die richtigen Erste Hilfe Maßnahmen beim Lawinenunfall
Jetzt perfekt vorbereitet in die Wintersaison
Ein Lawinenabgang bedeutet meist Lebensgefahr. Deshalb sollten verschiedenste Maßnahmen getroffen werden, damit es gar nicht so weit kommt. Unser Bergführer und Rettungssanitäter Alexander Römer hat die wichtigsten Maßnahmen der Ersten Hilfe im Lawinennotfall zusammengefasst. CAMP 12: ERSTE HILFE NACH LAWINENUNFAL
Gedanken vor der Skitour
Neben einer intensiven Tourenplanung, dem richtigen Verhalten während der Tour und Mitnahme der Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Lawinensonde, Lawinenschaufel), sollte auch ein Erste Hilfe Bag (Inhalt je nach Ausbildungsstand), sowie ein Biwaksack mit in den Rucksack. Selbstverständlich muss immer auch ein vollgeladenes Mobiltelefon in der Hosentasche. Am besten auch nie alleine auf Tour. Dieser Grundsatz gilt für alle alpinen Unternehmungen und erst recht für Skitouren in unberührtem Gelände. CAMP 2: LAWINENKURS - THEORIEABEND INTENSIV
Schnell Handeln
Wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen unglücklicherweise doch zu einem Lawinenabgang kommt, ist schnelles Handeln unabdingbar. Der Verschüttete droht innerhalb kürzester Zeit (15 Minuten) zu ersticken, wobei die traumatologischen Verletzungen, sowie eine drohende Unterkühlung des Lawinenopfers meist häufig unterschätzte „Begleiterscheinungen“ sind.
Wichtigster Tipp in der Lawinenrettung
Schnelle und koordinierte Ortung des Lawinenverschütteten, sowie ein schnelles und organisiertes Freischaufeln des Verschütteten. Und das ist nur mit regelmäßigen, praxisnahen Übungen möglich. CAMP 1: LAWINENKURS - LVS TRAINING INTENSIV
Notfallmeldung – Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Wenn man alleine oder zu zweit ist, ist der Handynotruf eine zu große Zeitverzögerung und sollte erst nach ca.15 Min erfolgen. Ist man jedoch in einer größeren Gruppe unterwegs, setzt ein Gruppenmitglied sofort den Notruf ab, während die restlichen Personen die organisierte Rettung (Orten und Schaufeln) durchführen.
Erste Hilfe nach der Bergung aus der Lawinen
- 1. Schritt: Sofort nach der Ausgrabung möglichst schnell Mund, Nase und Brustkorb von Schnee befreien.
- 2. Schritt: Ist der Verschüttete ansprechbar, muss auf mögliche Verletzungen geachtet und der Verletzte vor weiterer Auskühlung geschützt werden.
- 3. Schritt: Ist der Verschüttete bewusstlos, Atmung aber vorhanden, so bringt man die Person vorsichtig in eine stabile Seitenlagerung (Biwaksack als Windschutz und Rucksäcke als Unterlage).
- 4. Schritt: Wenn die Atmung auch nicht vorhanden ist, so muss unverzüglich mit einer Reanimation im Rhythmus 30 x Herzmassage zu 2 x Beatmung begonnen werden. Die Reanimation muss/sollte bis zum Eintreffen der Bergwacht /Notarzt ohne Unterbrechung erfolgen.
- 5. Schritt: Wenn alle Maßnahmen erfolgreich waren, muss der „Patient“ immer unter Beobachtung stehen und sollten auf keinen Fall alleine gelassen werden.
Wie die praktischen Erste Hilfe Maßnahmen am besten umgesetzt werden und worauf ihr achten müsst, zweigen wir euch im CAMP 12: ERSTE HILFE NACH LAWINENUNFALL